Moderne realistische Malerei behauptet sich durchaus gegen aktuelle Trends im Kunstmarkt.

Die gegenständliche, realistische Malerei ist, wohl wahr, seltener zu sehen in den Galerien und Kunstmärkten, als noch vor 15, 20 Jahren. Dennoch gibt es die realistische Malerei und sie führt durchaus kein Schattendasein. Das kunstinteressierte und gebildete Publikum weiß handwerklich ausgezeichnete Malerei nach wie vor zu schätzen.

 

In Ländern, wie USA (Daniel Sprick zum Beispiel), den Niederlanden (Tjalf Sparnay und viele andere) Belgien, Italien (Luciano Ventrone beispielsweise) und Spanien (Pedro Moreno Meyerhoff etwa, oder Pedro Campos) hat realistische Malerei nach wie vor einen durchgehend hohen Stellenwert. Hier gab und gibt es kaum einen Zweifel an der Berechtigung von realistischer Malerei neben den natürlich auch in diesen Ländern, gelegentlich rätselhaft anmutenden Trends im Kunstmarkt.

 

Auch in Deutschland, in dem es hier und da doch etwas zu viele Texter darüber gibt, wie Kunst zu sein hat, oder eben nicht, arbeiten Maler seit vielen Jahren an der Vollendung ihres Handwerks und finde ein interessiertes, kulturell gebildetes Publikum.

 

Der seit langem den Realismus vertretende Maler Valentin Reimann, ein Maler, der das bloße Abbild meidet und eher eine eigene Realität erschafft, hatte, um ein Beispiel zu nennen, bis zum 4. November dieses Jahres eine große Einzelausstellung ganz in der Nähe von Aschaffenburg, mit realistischen Ölgemälden und Aquarellen, die ein großes und reges Publikumsinteresse fand. Ganzseitigen Artikel im Kulturteil überregionaler Zeitungen, zeigen, dass es auch ein öffentliches Interesse gibt über diese Ausstellung hinaus.

 

Das kunstinteressierte Publikum möchte sich offenbar wieder mehr und mehr an nachvollziehbaren, greifbaren, Kriterien orientieren, um in der Kunst die Spreu vom Weizen trennen zu können.

 

Fortschritt, auch in der Kunst, bedeutet immer, etwas zu verlassen. Fort-schritt bedeutet oft auch Verlust von lange bewährtem.

 

Es ist zu wünschen, das Qualität nicht ohne weiteres, als nicht relevant eingestuft wird und viel zu oft und viel zu schnell durch neue nicht recht durchdachte Maßstäbe ersetzt wird, nur des ausgefallenen und exotischen wegen.

 

(Mit freundlicher Genehmigung von Renate Syguda)

 

 

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